Eine Auswahl von Zeichnungen mit Keramikstift.
In den frühen 80er Jahre setzte ich mich manchmal mit dem dunkelgrauen Keramikstift vor einen leeren Halbkarton im A4 Format.
Aus einem Detail, zum Beispiel einem Auge heraus entstand ein Bild. Das Reizvolle: Was für ein Sujet, war mir vorher unbekannt.
Meine Hand begann eine Linie zu ziehen, aus der sich ein Gegenstand entwickelte und mit der Zeit eine ganze Szenerie.
Also ohne Vorzeichnung oder Bildidee. Die langsam entstehende Linie suchte sich quasi das Bild. Korrekturen verboten.
Ein Abenteuer das enorm Konzentration erforderte, und soviel innere Energie erzeugte, dass man im Winter getrost die Heizung ausschalten konnte.
Ich wusste also voher nicht was entsteht. Natürlich kamen mir dann vorzu Einfälle und ich sah das Bild immer deutlicher.
Diese Vorgehensweise des direkt zeichnens ging ein wenig auf Kosten von Proportionen, Perspektive und anderen Abbildungsstimmigkeiten.
Allerdings manchmal auch wieder zugunsten von beseelten Stimmungen und ausgefallenen Ideen, und eine unkonstruierte Zufälligkeit wurde bewahrt, unbewusste Bilder an die Oberfläche gespült.
Durch die Zeitlupenartige Vorgehensweise entstanden Kompositionen und Bewegungen die durch konstruktives Vorgehen anders geworden wären.
Diese Zeichnerei war ein vergnüglicher Müssiggang, ich verlor mich in ihr und vergass die Zeit. Andererseits war es auch eine hellwache Vertiefung in die Disziplin des Zeichnens.
Ein sehr langsamer und konzentrierter linearer Strich, Muster und Strukturen bestimmen die Manier. Licht und Schatten fehlen weitgehend.
Dieses Offengelassene wird beim Bildbetrachten ergänzt. Und trotzdem ist die Strichführung sehr bestimmt, versucht fast karikierend das Wesen der Dinge festzulegen.